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1645 schlug er die Kaiserlichen bei Jankowitz in Böhmen. Bald darauf legte er den Feldherrnstab nieder.
Torstensons Nachfolger, Wrangel, und der französische Marschall Turenne verheerten Bayern so, daß Maximilian einen Waffenstillstand einging. Als sich nun jene gegen den Kaiser wendeten, kündigte Maximilian den Waffenstillstand wieder, mußte aber sein Land noch einmal schrecklich verwüsten sehen. Eben hatte der schwedische General Königsmark die kleine Seite von Prag erobert, da erscholl plötzlich der Ruf: Friede. Der Krieg hatte in Prag angefangen und endete in Prag.
Schon 1643 hatten die eigentlichen Friedensverhandlungen ihren Anfang genommen, und zwar zu Münster mit den Franzosen, zu Osnabrück mit den Schweden; aber erst 1648 kam der westfälische Friede glücklich zustande, dessen Hauptbestimmungen folgende waren:
1. Frankreich erhielt das österreichische Elsaß und den Sundgau ohne die Reichsstädte, die Festungen Breisach und Philippsburg und die Städte Metz, Toul und Verdun.
2. Schweden erhielt Vorpommern und Rügen, einen Teil von Hinterpommern, Wismar, die Herzogtümer Bremen und Verden; außerdem 5 Mill. Thaler Kriegskosten.
3. Brandenburg bekam Hinterpommern, die Stifter Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin als weltliche Fürstentümer.
4. Mecklenburg bekam für Wismar die Bistümer Schwerin und Ratzeburg.
5. Hessenkassel, Schwedens treuester Bundesgenosse, erhielt die Abtei Hersseld und einige Ämter von Schaumburg.
6. Bayern behielt die Oberpfalz nebst der Kurwürde.
7. Die Schweiz und die Niederlande erhielten die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit.
8. Hinsichtlich der Religionsangelegenheiten wurde den Protestanten der Augsburger Religionsfriede bestätigt und die Reformierten mit eingeschlossen; sie sollten also gleiche Rechte mit den Katholiken haben, und was die Protestanten vor 1624 von geistlichen Gütern inne gehabt hatten, das behielten sie.
9. Sämtlichen deutschen Fürsten wurde die Landeshoheit zugesprochen, wohin auch das Recht gehörte, mit fremden Mächten Bündnisse zu schließen.
Der dreißigjährige Krieg hatte Deutschlands Wohlstand auf lauge hin vernichtet. Die Hälfte seiner Bewohner waren durch Schwert, Hunger und Seuchen umgekommen; unzählige Dörfer waren verwüstet, zum Teil vernichtet, ganze Landstriche
Hüttig, Die Weltgeschichte in Bildern. Iii. 2
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Extrahierte Personennamen: Jankowitz Marschall_Turenne Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Hessenkassel Hüttig
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Frankreich erhielt von Spanien die Franche (Somtee (Freigraf-schaft Burgund) und einige feste Plätze in den Niederlanden und vom deutschen Reiche Freiburg. Friedrich Wilhelm mußte das kaum eroberte Schwedisch-Pommern wieder herausgeben.
Aber Ludwig fuhr in seinen Vergrößerungsplänen fort. Den Friedensbedingungen entgegen vereinigte er mehrere Reichsstädte und Gebiete im Elsaß mit Frankreich. Er errichtete in Metz, Breisach, Besangen und Tournay sogenannte Reunionskammern, Gerichtshöfe, welche untersuchen sollten, was irgend einmal zu den seit dem westfälischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehört habe, und eine Menge Herrschaften, welche diese dem Könige zusprachen, wurden ohne weiteres in Besitz genommen. Ja er ließ sogar gegen alles Völkerrecht mitten im Frieden (Verrat des Bischofs Fürstenberg) die wichtige Stadt Straßburg, den Schlüssel Deutschlands, überfallen und besetzen (1681). Das schwache deutsche Reich mußte diese Schmach erdulden, und der Kaiser mußte den Franzosen den Raub lassen, weil ihn im Osten die Türken bedrängten.
3. Die Aufhebung des Edikts von Nantes. Eben so empörend wie das Verfahren Ludwigs gegen seine Nachbarn war auch die Behandlung seiner protestantischen Unterthanen. Sein Beichtvater la Chaise in Verbindung mit der frömmelnden Frau von Maintenon, der er sich gänzlich hingab, stellte dem Könige vor, welche Gnade bei Gott zu erlangen sei, wenn man die verführten Sünder zum wahren Glauben zurückbrächte. Der König befahl, man sollte zum Bekehrungswerke in alle Provinzen zugleich Dragoner und Priester schicken; denn wer nicht gutwillig seinen Glauben verlassen werde, der sollte mit Gewalt gezwungen werden. Wenn die Unglücklichen beteuerten, sie wollten mit Freuden ihr Leben für den König lassen, aber ihren Glauben könnten sie nicht wechseln wie ein Kleid, so rückten die Dragoner ein und riesen mit dem Degen in der Faust: „Sterbt oder werdet katholisch!" Die unmenschlichen Soldaten wurden bei den Bürgern einquartiert, und was der stille Fleiß einer redlichen, arbeitsamen Familie in vielen Jahren mühsam erworben und sorglich erspart hatte, das verzehrten jetzt gefühllose Soldaten hohnlachend und trotzend in wenigen Wochen. Die Geistlichen wurden hingerichtet; Eltern nahm man die Kinder weg und steckte sie in katholische Waisenhäuser; Greise würden unter Flüchen und Drohungen an die Altäre geschleppt, das heilige Abendmahl nach katholischer Weise zu empfangen. Um die Flucht der Reformierten zu verhindern, besetzte man die Grenze und behandelte jeden, der über die Grenze wollte, ohne ein Zeugnis von irgend
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Burgund Niederlanden Schwedisch-Pommern Frankreich Breisach Frankreich Deutschlands Nantes
Autor: Rosenhagen, G., Kaemmel, Otto, Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit, Neuere Geschichte
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1527 Mai, Erstürmung und Plünderung Roms durch die Kaiserlichen.
1529 Friede von Barcelona zwischen Kaiser und Papst (Florenz an die
Medici). Damenfriede von Cambrai (Verzicht Franz I. auf die italienischen Länder, Karls V. auf Burgund). Italien unter spanischer Herrschaft.
Türkische Belagerung von Wien.
1530 Doppelkrönung Karls V. in Bologna. Reichstag in Augsburg
Augsburgische Konfession 25. Juni. Drohender Reichstagsbeschluß.
1531 Stiftung des Schmalkaldischen Bundes. 1532 Religionsfriede von
Nürnberg. Der 2. Türkenkrieg.
4. Ausbreitung des Protestantismus und Beendigung der auswärtigen
Kriege 1532-1545.
1534 Herstellung des Herzogs Ulrich in Württemberg (Sieg Philipps
von Hessen bei Laufen) durch den Frieden von Kaden. Das Land lutherisch.
Pommern, Mecklenburg, die meisten Hansastädte lutherisch.
Die Wiedertäufer Herren in Münster. Das Königreich Zion.
1535 Münster nach langer Belagerung erstürmt und katholisiert. Kreuz-
zug Karls V. gegen Tunis.
1536—1538 3. italienischer Krieg und 3. Türkenkrieg.
1537 Die Schmalkaldischen Artikel. Ausgleichsverhandlungen.
1538 Waffenstillstand von Nizza.
1539 Brandenburg (Joachim Ii.) und das Herzogtum Sachsen (Heinrich
der Fromme, Moritz) lutherisch.
1542 Herzog Heinrich von Braunschweig verjagt, das Land lutherisch.
Herzogtum Cleve und Erzstift Köln zum Übertritt bereit.
1541 Ungarn türkische Provinz. 4. Türkenkrieg.
1543 Cleve von Karl V. unterworfen.
1544 Reichstag von Speier und Reichskrieg gegen Frankreich. Friede
von Crespy.
1545 Waffenstillstand mit den Türken.
5. Die Krisis des Protestantismus 1545—1555.
1546—1547 Der Schmalkaldische Krieg.
1545 Konzil von Trident eröffnet. 1546 Knrpfalz lutherisch. Luthers Tod 18. Februar. Krieg in Süddeutschland: Ingolstadt, Ulm. Herzog Moritz gegen Kursachsen. Unterwerfung des Südens.
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Extrahierte Ortsnamen: Roms Barcelona Florenz Cambrai Karls Burgund Italien Wien Karls Bologna Augsburg Nürnberg Württemberg Hessen Mecklenburg Tunis Nizza Brandenburg Sachsen Frankreich Luthers Süddeutschland Ingolstadt Ulm
Autor: Rosenhagen, G., Kaemmel, Otto, Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit, Neuere Geschichte
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1688 Aufstand des Herzogs Jakob von Monmouth. Bildung eines katholischen Offizierkorps. Gewisfensfreiheit proklamiert 1687.
1688 Prozeß der 7 Bischöfe. Geburt eines Thronerben. Wilhelm Iii.
von Dramen, von englischen Lords herbeigerufen und von deutschprotestantischen Fürsten unterstützt, landet 5. November in der Torbay und zieht im Dezember in London ein. Jakob Ii. flieht nach Frankreich.
1689 Wilhelm und Maria vom Parlament erhoben. Duldungsakte,
Declaration of rights. Das Parlament die herrschende Staatsgewalt. Die Meutereiakte. 1694 die Triennialbill,
5. Der dritte Raubkrieg 1688—1697.
Anlässe: Ansprüche Ludwigs Xiv. auf Teile der Kurpfalz nach dem Aussterben des Hauses Simmern 1685. Der Streit um die Besetzung des Erzstifts Köln.
1686 Das Augsburger Bündnis. 1688 Die Franzosen in der Pfalz. 1689 Koalition der festländischen Gegner Frankreichs mit England. — Verwüstung der Pfalz. — Aufstand in Irland.
1691 Wilhelm Iii. siegt an der Boyne. 1692 Kapitulation von Lim-merick. — Englisch-holländischer Seesieg bei Kap la Hogite 29. Mai 1690.
1690—1693 Verlustreiche Siege der Franzosen in Belgien; Einnahme von Namur. 1695 Namur wiedergenommen.
1696 Abfall Piemonts. 1697 Friede von Ryswyk: Gründung des europäischen Gleichgewichts.
6. Das Deutsche Reich im Zeitalter des Großen Kurfürsten und Leopolds I.
Bei der Erstarrung der deutschen Reichsverfassung (seit 1663 „immerwährender Reichstag") zieht sich das politische Leben in die Einzelstaaten zurück. Samuel Pufendorf (f 1694). Österreich und Brandenburg-Preußeu.
a) Brandenburg-preußen unter dem Großen tlurfürsten und Friedrich Iii. (I.)
Friedrich Wilhelm 1640—1688.
Waffenstillstand von Stockholm 1641. Anlehnung an Holland:
1646 Vermählung mit Luise Henriette von Omnien.
1648 Gebietszuwachs durch den westfälischen Frieden.
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Extrahierte Ortsnamen: London Frankreich Pfalz Frankreichs England Irland Belgien Namur Leopolds Stockholm Holland
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Desaix selber lie in der Schlacht sein Leben. Mit Glck stritt im selben Jahr auch der franzsische General Morean bei Hohenlinden in Bayern.
In dem lothringischen Stdtchen L n n 6 v i l l e kam es zum Frieden. Er besttigte die Abmachung von Campo Formio. Das ganze linke Rheinufer, 66 000 Quadratkilometer -j oa * mit 4 Millionen Einwohnern, fiel endgltig an Frankreich; der Rhein bis zur Mitte der Strmung sollte fortan die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich sein. Gleich dem Mnster von Straburg, das seit 120 Jahren den Welschen gehrte, war nun auch der Clner Dom französisch. Germania trauerte.
Wann war schon in alter Zeit der Rhein Deutschlands (Germaniens) Grenze?
28 Gebietsvernderungen in Deutschland. Den Ausgleich fr die Landverluste deutscher Fürsten auf dem linken Rheinufer bestimmte eine Reichsdeputation, d. h. ein Ausschu des Reichstages zu Regensburg. Die wirkliche Entscheidung aber lag während der langen Vorverhandlungen in den Hnden des Ersten Konsuls, und in unwrdiger Weise drngten sich, um die Gunst des franzsischen Machthabers wetteifernd, deutsche Fürsten und Frstengesandte in seinen Vorzimmern zu Paris. Am - or\o 15. Februar 1803, gerade 40 Jahre nach dem Hubertsburger Frieden, kam der Haupt [be] schlu in Regensburg zustande. Es war der Schicksalstag des alten Reiches.
Die geistlichen Gebiete (bis auf das Kurfrstentum Mainz und die Besitzungen des Johanniter- und des Deutschordens), ins-gesamt 93 500 Quadratkilometer, wurden skularisiert, d. h. von der weltlichen Macht eingezogen und als Entschdigungsgut ver-teilt. Ebenso fielen die kleineren frstlichen Staatsgebiete und fast alle Reichsstdte (bis auf 6) der Verteilung anheim.
Die Zahl der Einzelstaaten wurde dadurch von etwa 270 auf den siebenten Teil verringert. In nationaler und wirtschaftlicher Hinsicht war das allerdings fr Deutschland ein groer Segen. Und wie die protestantischen Bevlkerungen an kirchlicher Freiheit ge-wannen, so hrte mit der Aufhebung der geistlichen Stifter auch das Vorrecht auf die hohen kirchlichen Stellen auf, das der Adel Jahr-hunderte hindurch zum Schaden der katholischen Kirche beansprucht hatte; segensreicher konnte sich diese jetzt nach innen entwickeln.
Am bedeutendsten, um etwa das Fnffache, wurde Preußen entschdigt, das Napoleon an sich zu fesseln suchte; besonders die Bistmer Hildesheim und Paderborn nebst einem Teile von Mnster, sowie Erfurt mit dem Eichsfelde fielen dem Staate zu.
Welche Gebiete hatte Brandenburg im Westflischen Frieden
erhalten?
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134 -
10. Westfalen. Aus der jlich-clevischen Erbschaft fallen im Vertrage von Xanten, 1614, die Grafschaften M a r k mit der Haupt-ftabt Hamm und Ravensberg mit Bielefelb an Brandenburg. 1648 wird das Stift M i n b e n , 1707 durch Kauf die Grafschaft Tecklenburg am Teutoburger Walb erworben. Entschdigungen von 1803: das Stift Paderborn, die stliche Hlfte des Stiftes M n st e r und die Abtei Herford. 1815 treten hinzu die West-liche Hlfte des Stiftes Mnster, das alte kurclnische Herzogtum Westfalen (Sauerland), Dortmund, die Abtei K o r v e y und das oranifche Frstentum Siegen.
Alles wird 1815 zu der heutigen Provinz vereinigt.
11. Hessen-Nassau. Erwerbungen von 1866: das Kurfrstentum Hessen-Cassel, dem 1815 auch der grte Teil des Stiftes Fulba einverleibt worben war, samt der alten Landgrafschaft Hessen-Homburg, das 1806 von Napoleon zum Herzogtum erhobene Nassau und die Freie Stadt Frankfurt am Main, die alte Wahl-, spter auch Krnungsstabt der deutschen Könige. Hinzu treten 1866 aus einer Grenzberichtigung noch je ein Kreis von Bayern und Hessen-Darmstabt.
12. Die Rheinprovinz. Aus der jlich-clevischen Erbschaft stammt als erster Besitz des brandenburgischen Staates am Rhein das Herzogtum Cleve. Aus der oranischen Erbschaft, 1702, wird die Grafschaft M r s mit Creseld, im Utrechter Frieden, 1713, Geldern erworben. Entschdigungen von 1803: die alten Abteien Essen, Werden und Elten.
Die Hauptmasse der Rheinlande kommt dann 1815 an Preußen: die Herzogtmer Jlich und Berg (mit der Hauptstadt Dsseldorf), die Kurstifter E l n und Trier, der grere Teil der Pfalz (Moselland) und Teile von Kurmainz,Luxemburg und Limburg: ferner die Reichsstdte Aachen, die Lieblings-ftabt Karls des Groen, und Wetzlar, der Sitz des alten Reichs-kammergerichtes, sowie zahlreiche frstliche Gebiete, wie N e u w i e b, Arenberg, Solms.
1824 entsteht aus den verschiedenartigen Teilen die heutige Rheinprovinz; ihr angegliedert werden 1849 noch die hohen-zollerischen Lande in Schwaben.
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lieren, aber alles zu gewinnen hatten, dicht zusammengedrängt. Kleinbürger und Arbeiter und auch ein Lumpenproletariat, das noch urwüchsige Kraft genug besaß, um sich mit Begeisterung in den Strom der Revolution zu stürzen.
Man hat in tendenziöser Absicht diese revolutionäre Masse mit der heutigen Sozialdemokratie verglichen. Das ist an und für sich ein völliger Unsinn, denn einer proletarischen Arbeiterbewegung im modernen Sinne des Wortes fehlten dazumal alle Vorbedingungen. Aber zu schämen braucht sich bte Sozialdemokratie dieses Vergleiches nicht; wenn bte Sansculotten, wie sie nach ihrer proletarischen Tracht, ober die Jacobmer, wie sie nach ihrer mächtigsten Organisation genannt waren, auch keine mobernen Sozialisten waren, so waren sie boch
echte Revolutionäre. ..
Sie vernichteten alle konterrevolutionären Anschlage des Hofes wie der feubalen Stände, und sie haben Frankreich gerettet, als es von den europäischen Mächten mit Krieg überzogen wurde, um die Revolution zu ersticken.
2. Die Revolutionskriege.
Die Revolutionskriege brachen im Jahre 1792 aus, um im Laufe von zwanzig Jahren ganz Europa umzuwälzen.
Ihren ersten Ursprung hatten sie in den Beschlüssen der Augustnacht von 1789. Durch diese Beschlüsse waren auch die feudalen Vorrechte deutscher Reichsstände, geistlicher und weltlicher Fürsten, die im Elsaß große Besitzungen hatten, mit einem Schlage beseitigt worden, obgleich sich die geschädigten Reichsstände darauf berufen konnten, daß ihnen bei der Annexion des Elsasses durch Frankreich ihre feudalen Rechte durch einen internationalen Vertrag verbürgt worden waren.
Jedoch war die französische Nationalversammlung dabei von jeder herausfordernden Abficht frei. Sie konnte freilich nicht daran denken, den deutschen Junkern und Psasfen im Elsaß zu erhalten, was sie den französischen Junkern und Pfaffen überall im Lande entrissen hatte, zumal da gerade die Aufhebung der feudalen Abgaben, Dienste und Fronen das Elsaß wahrhaft mit Frankreich verschmolz. Aber sie erklärte sich zu jeder Geldentschädigung bereit, und so war nichts leichter, als diesen internationalen Konflikt aus der Welt zu schaffen. Wenn es nicht dazu kam, so trugen die alleinige Schulb baran die beutfchen Reichsftänbe irrt Elsaß, die auf den unmöglichen Anspruch beharrten, daß ihre feudalen Rechte wiederhergestellt würden.
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Autor: Hartmann, Moritz, Freundgen, Josef, Kreutzer, Johannes, Dahmen, Joseph
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lyzeum
Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuere Geschichte
Geschlecht (WdK): Mädchen
5. Das Konsulat.
6. Der Reichsdeputationshauptschlu.
17
Zum Minister des uern wurde Talleyrand, zum Kriegsminister Carnot, zum Polizeiminister Fonche ernannt. Dieser kontrollierte scharf die Zeitungen der Gegenpartei.
Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem Bonaparte die innern Angelegenheiten des Staates so weit geordnet hatte, da er Paris verlassen konnte, reiste er der den Groen St. Bernhard nach Italien, um dem Kriege gegen die zweite Koalition eine andre Wen-dnng zu geben.
Rußland war schon aus dem Bndnisse ausgetreten, verstimmt der die Eiferschteleien sterreichs. Im Jahre 1800 besiegte Napoleon in der Schlacht bei Marengo ein sterreichisches Heer, Moreau ein zweites bei Hohenlinden in Bayern. Der Krieg mit Osterreich und dem Deutschen Reiche fand d.arauf sein Ende im Frieden zu Luneville an der Meurthe, der den Frieden von Campo Formio besttigte; das linke Rheinufer siel endgltig an Frankreich. Die dadurch benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch die Besitzungen der geistlichen Fürsten entschdigt werden. Die Zisalpinische Republik erhielt den Namen Italienische Republik; sie whlte Bonaparte zum Prsidenten auf zehn Jahre. Er stellte den Kirchenstaat und das Knigreich Neapel wieder her und vereinbarte mit dem Papste ein Konkordat, das die kirchlichen Ange-legenheiten Frankreichs regelte, soweit sie die katholische Kirche betrafen; die brigen Konfessionen erhielten volle Freiheit (1801). Mit England wurde 1802 der Friede zu Amiens geschlossen. Die eroberten franz-fischen Kolonien sollten Frankreich, Malta dem Johanniterorden, gypten der Trkei zurckgegeben werden. England machte sich bezahlt mit den Inseln Ceylon und Trinidad, die während des Krieges durch englische Seetruppen besetzt worden waren.
Nach dem Frieden zu Amiens lie sich Bonaparte durch eine Volks-abstimmnng zum Konsul auf Lebenszeit ernennen.
6. Der Reichsdeputationshauptschlu.
Im Frieden zu Luneville war bestimmt worden, da die Fürsten des linken Rheinufers fr ihre Abtretungen an Frankreich entschdigt werden sollten. In Regensburg trat eine Reichsdeputation zusammen, die die Entschdigungen festsetzen sollte. Der Wille Bonapartes war auch hier ausschlaggebend. Als Ersatz wurden die Lnder der geistlichen Fürsten und die Reichsstdte verwandt, jene skularisiert, d. h. verweltlicht, diese mediatisiert, d. h. durch Verleihung an einen Landesherrn ihrer Reichs-unmittelbarkeit beraubt und mittelbar gemacht. Nur der Erzbischof Dalberg von Mainz behielt ein Frstentum im Gebiet der Städte Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar und den Titel Kur- und Erz-kanzler. Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt am Main und Nrnberg blieben Freie Reichsstdte.
Dahmen-Fr., Leitfaden. Iv. Nbtg. 2. Stuft. 2
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Autor: Hartmann, Moritz, Freundgen, Josef, Kreutzer, Johannes, Dahmen, Joseph
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lyzeum
Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuere Geschichte
Geschlecht (WdK): Mädchen
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I. Die Franzsische Revolution.
Preußen bekam die Bistmer Paderborn und Hildesheim, einen Teil des Bistums Mnster, Erfurt, das Eichsfeld, mehrere Freie Städte und Abteien. sterreich erhielt die Bistmer Brixen und Trient in Tirol.
Von den Staaten des Deutschen Reiches hatten insgesamt 112 mit einem Gebiet von 108000 qkm und 3 Millionen Einwohnern ihre Selb-stndigkeit verloren. Die geistlichen Fürsten, die bisher fr die innere und uere Politik eine hohe Bedeutung gehabt hatten, bten Landbesitz und Frstenrecht ein. Die katholische Kirche mute auf den grten Teil ihres Besitzes und auf die bisherige Abgabenfreiheit verzichten; sie wurde in ihren ueren Verhltnissen vom Staate abhngig. Eine groe Reihe kleiner und kleinster staatlicher Gebilde, die aus sich selbst nicht lebensfhig waren, wurde beseitigt. Dies durfte als ein Glck fr die staatliche Weiterentwicklung Deutschlands begrt werden. Da dies aber auf Anregung und unter Mitwirkung des Erbfeindes geschah, und da dieser bei der Verteilung von den deutschen Machthabern in unwrdiger Weise umworben ward, mute Deutschland zur Unehre gereichen.
Die Revolution hat den Franzosen die Freiheit im Sinne ihrer Revolutionshelden nicht gebracht, wohl aber die Gleichheit, d. h. die Gleich-heit vor dem Gesetz, nicht aber die Gleichheit des Besitzes. Seitdem Napoleon in Frankreich Herr geworden war, herrschte aus allen Gebieten des Staatslebens nur sein Wille.
Die Wirkungen der Franzsischen Revolution gingen der die Grenzen Frankreichs hinaus. Eine gewaltsame Umgestaltung des Besitzstandes der europischen Staaten war die Folge. In den einzelnen Staaten fanden' die freiheitlichen Bestrebungen Aufnahme und fhrten in langsamem Aus-reifen Neuordnungen herbei, die ein neues Zeitalter im Staatsleben be-grndeten. An die Stelle des Beamtenstaates trat der Verfassungsstaat; die absoluten Monarchien verwandelten sich in konstitutionelle Monarchien, die dem Volke Teilnahme an der Gesetzgebung gewhren. Die Bauern-befreiung, die Selbstverwaltung der kleineren und greren Verbnde im Staate, Gewerbefreiheit, Freizgigkeit, Freiheit der Wissenschaft und der Presse, die Teilnahme des Volkes am Gericht drfen als Errungenschaften der von Frankreich ausgehenden freiheitlichen Bewegung gelten.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Hildesheim Erfurt Brixen Deutschlands Deutschland Frankreich Frankreichs Frankreich
— Bo-
nuf das furchtbarste verwüstet, sein Wohlstand aus lange Zeit vernichtet und Roheit, Sittenlosigkeit und Lasterhaftigkeit jeder Art in das Volk eingerisfen war. Tausende von Städten, Dörfern und Flecken lagen in Schutt und Asche. Noch jetzt haben sich manche Städte Deutschlands nicht wieder zu dem Wohlstände und der Volkszahl erhoben, die sie vor dem Kriege besaßen.
9. Franzosen- und Türkentriege.
1. Die Franzosen in der Pfalz. War Deutschland durch den 30jährigen Krieg tief geschwächt worden, so bekam es nun an dem Nachbarvolke, den Franzosen einen neuen Unterdrücker. In Frankreich regierte damals der prunkliebende, ehrgeizige und ländersüchtige König Ludwig Xiv. Dieser führte mehrere Raubkriege mit deu Nachbarvölkern und riß ohne alles Recht niederländische und deutsche Provinzen an sich. Leider war Deutschland damals zu schwach, um dies verhindern zu können, zumal da gleichzeitig im Osten das Reich von den Türken hart bedrängt wurde. Um außer deni Elsaß auch alles übrige deutsche Laud links vom Rhein-strome zu erobern, rückten französische Heere in die Rheingegenden und verwüsteten namentlich die fruchtbare Pfalz in fchreckenerregender Weise. Volkreiche Städte wurden ausgeplündert und in Aschenhaufen verwandelt. Noch jetzt erinnern die Trümmer zahlloser Burgen und stolzer Schlösser (z. B. das Heidelberger Schloß) an die Zerstöruugsgreuel. Eine Menge Orte aus der linken Rheinseite wurden vom deutschen Reiche losgerissen und mit Frankreich vereinigt. Auch die freie Reichsstadt Straß bürg geriet im Jahre 1681 in den Besitz der Franzosen und giug aus lange Zeit für Deutschland verloren. Und doch hatte einst Kaiser Karl V. von dieser wichtigen Stadt gesagt: „Wenn der Türke vor Wien und der Frauzose vor Straßburg steht, werde ich zuerst dem bedrohten Straßburg zu Hilfe eilen." Der Kaiser Leopold I. aber rührte weder Hand noch Fuß bei dem Falle der Königin des Elsaß. Er konnte sich selbst nicht Helsen, als jetzt über seine österreichischen Lande eine große Gefahr hereinbrach.
2. Tie Türken vor Wien 1683. Diese Gefahr kam von Osten her durch die Türken. In zahllosen Scharen zogen diese wilden Erbfeinde der Christenheit plötzlich gegen Wien los und umschlossen bald in einem ungeheuren Bogen die Kaiserstadt. Kaiser Leopold I. flüchtete über Hals und Kops und ließ seine Hauptstadt in der größten Verwirrung zurück. Doch ein wackerer General, Rüdiger von Star Hemberg verteidigte ihre Mauern heldenmütig und standhast. Soldaten, Studenten und Bürger wetteiferten im Dienste für die bedrohte Hauptstadt. Früh und spät war jeder auf seinem Posten. Jeden Fuß breit mußten die
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Karl_V. Karl_V. Leopold_I. Leopold_I. Star_Hemberg
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